„Diese Entwicklungen sind vielerorts zu beobachten: Attraktive Wohnlagen werden unbezahlbar, langjährige Nachbarschaftsbeziehungen fallen auseinander und differenzieren sich nach den Einkommen. An den Stadträndern und innerstädtischen Brachflächen wachsen immer neue monofunktionale Einfamilien- und Reihenhaussiedlungen. In Magdeburg haben sich drei regionale Akteure, mit sozialem Hintergrund, mit dieser Frage befasst und beschlossen: Es geht auch anders!
Die Idee: Mitten in der Stadt, direkt an der Elbe auf einer Brachfläche des ehemaligen Festungsrings um Magdeburg, soll ein buntes und nachhaltiges Stadtquartier mit Angeboten für alle Bevölkerungsgruppen entstehen.
Die Partner sind dem Gemeinwohl verpflichtet: Die MWG-Wohnungsgenossenschaft Magdeburg, die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (WOBAU) und die Pfeifferschen Stiftungen als diakonische Komplexeinrichtung.
Die Bauherren wirtschaften satzungsgemäß mit nachhaltiger Perspektive und nicht mit kurzfristigen Renditeerwartungen. So ist die Bauweise auf die Verwendung von Baustoffen mit günstiger
CO2-Bilanz ausgelegt. Das Quartier reagiert mit offenen Höfen, starker Begrünung und geringer Versiegelung auf aktuelle stadtklimatische Anforderungen.
Die Wärmeversorgung erfolgt über das städtische Fernwärmenetz, das durch ein Müllheizkraftwerk gespeist wird. Die Dächer werden als Gründächer mit PV-Paneelen für eine Eigenstromversorgung ausgelegt.
Durch die zentrale Lage mit Anbindung an das Radwegenetz und ÖPNV kann der Auto-Verkehr stark aus dem Quartier herausgehalten werden. Eine Befahrung ist lediglich für Not- und Rettungsdienste
vorgesehen.
Die Wohnungsunternehmen initiieren ein aktives Quartiersmanagement. Unter Federführung der Pfeifferschen Stiftungen werden im Quartier alternsgerechte Dienstleistungs-, Freizeit- und Bildungsangebote platziert, die als verlässliche Struktur den Rahmen für Quartiersinitiativen und bürgerlichem Engagement bilden - auch im Hinblick auf nachhaltiges, ökologisches und soziales Handeln.
Das Miteinander der Menschen steht im Fokus. Der Kümmerer vor Ort erreicht durch zielführende Impulse den Dialog zwischen Jung und Alt und befähigt die Quartiersbewohner zum Engagement in ihrer Lebenswelt.
Nach einer wissenschaftlichen Analyse und Beteiligung der Menschen vor Ort wird Raum für Begegnung und Austausch geschaffen. Das Quartiersmanagement bewahrt die Selbstbestimmtheit im Alter, indem es Unterstützungsangebote wohnortnah organisiert, so individuell wie das Leben.